Success and Failure in Engineering
Henry Petroski
Duke University USA
2015
Vortrag
Thema
Die Kunst im Ingenieurwesen besteht u.a. darin, Konstruktionen zu planen und zu bauen, die es in dieser Form noch nie zuvor gab. Für eine gelungene Konstruktion ist es unerlässlich, dass sich die Ingenieure im Vorfeld mit potentiellen Fehlerquellen beschäftigen und ihre Planung entsprechend anpassen. Fallstudien von Fehlkonstruktionen aus der Vergangenheit liefern wertvolle Informationen für die erfolgreiche Planung künftiger Projekte. Umgekehrt können Planungsentwürfe scheitern, die sich ausschließlich auf die Weiterentwicklung gelungener Konstruktionen stützen.
Dieses Paradoxon soll anhand von historischen Fallbeispielen wie etwa Kreuzfahrtschiffen und insbesondere Hängebrücken untersucht werden, die zwischen den 1850er bis Ende der 1930er Jahre entstanden. Neben den Erfolgsprojekten des deutsch-amerikanischen Ingenieurs und Brückenbauers John Roebling, dessen Karriere mit dem Bau der Brooklyn Bridge ihren Höhepunkt erreichte, werden dabei auch Brückenkonstruktionen erörtert, die durch Windeinflüsse derart in Schwingung versetzt wurden, dass es – wie im Falle der Tacoma Narrows Bridge – zu einer Torsionsbewegung kam, die schließlich zum Einsturz der Brücke im Jahr 1940 führte. Die Lehren aus diesen und weiteren Fällen lassen sich durchaus verallgemeinern und sind so auf ein breites Spektrum von baulichen und technischen Konstruktionen und Systemen anwendbar. Sie liefern auch eine Erklärung dafür, warum Fehlkonstruktionen selbst im Zeitalter des technischen Fortschritts weiterhin auftreten.
Henry Petroski
Henry Petroski ist Aleksandar S. Vesic Professor für Bauingenieurwesen sowie Professor für Geschichte an der Duke University/USA. Seine Forschungstätigkeit konzentriert sich auf den Zusammenhang von Erfolg und Misserfolg im Bereich der Konstruktionsplanung. Zudem beschäftigt er sich in zahlreichen Publikationen mit Erfindungen und der Geschichte der Technik.
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