VeranstaltungenFlexible formworks for concrete architecture

Flexible formworks for concrete architecture

Mark West

C.A.S.T., University Manitoba, Kanada

Vortrag vom
10 Mai
2012
Foto von Mark West

Vortrag

Thema

Beton wurde seit seiner Erfindung in der Antike in feste Formbehältnisse gegossen. Das aufstrebende Geschäftsfeld flexibler Schalungen zur Herstellung von Betonbauteilen bedeutet eine wirklich radikale Veränderung – nicht allein für den Bereich der Betonbautechnik, sondern auch für die Grundsätze architektonischer Baukunst. Seit nunmehr 23 Jahren entwirft und entwickelt Mark West neue Kon­struktionstechniken, indem er einfache und kostengünstige Textil­bahnen anstelle der herkömmlichen starren Schal­tafeln verwendet. Mit diesen absolut einfachen Verfahren lassen sich überraschend komplexe und schöne Formen herstellen, die sich aus dem natürlichen Verlauf der ver­spann­ten Textilbahnen ergeben. Viele dieser Konstruktionsformen sind durch eine außer­gewöhnliche Funktionalität und Eleganz gekennzeichnet und ermöglichen zudem be­deu­tende Einsparungen beim Verbrauch von Werkstoffen. Diese dis­ziplin­übergreifende Technik umfasst die Fachgebiete Architektur, Ingenieurwesen, Baukonstruktion und bildende Kunst und liefert den Beweis dafür, dass sich neue Ansätze für die Bereiche Architektur und nachhaltiges Bauen über leicht nachvollziehbare und neuartige Kombinationsmöglichkeiten ganz gewöhn­licher Materialien und Verfahren erschließen lassen.

Der Zugang zur Welt der Materialkunde – sofern man ihr mit ausreichendem Wohlwollen und Aufmerksamkeit begegnet – folgt einer ganz eigenen Logik und Schönheit und widerlegt die allgemein geltende Annahme, dass sich Innovation im 21. Jahrhundert nur mittels kapitalintensiver Hightechlö­sungen verwirklichen lässt.

Anstatt Innovation als Trend in Richtung gesteigerte Kontrol­le und Detailgenauigkeit zu begreifen, weist diese Technik einen Schritt zurück, in Richtung einer von Natur aus gegebenen Einfachheit, gepaart mit einer besonderen Art von Kom­plexität.

Abstract

Mark West ist Gründer und Geschäftsführer von CAST ­(Centre for Architectural Structures and Technology) an der Fakultät für Architektur der Universität ­von Manitoba im kanadischen Winnipeg. Das CAST-Labor mit angeschlossener Werkstatt ist disziplinübergreifend in den Fachbereichen Architektur, Ingenieurwesen, Baukonstruktion und bilden­de Kunst tätig. Im Umfeld von CAST werden die traditionellen Arbeitsmethoden dieser oft getrennt betrachteten Diszi­plinen auf einzigartige Weise gewissenhaft und spielerisch zugleich kombiniert, indem man Forschungserkenntnisse mit einem für ein akademisches Forschungslabor unge­wöhn­lich hohen Maß an Freiheit auswertet und nachverfolgt.

Mark West

Mark West ist Professor für Architektur an der Fakultät für Architektur der Universität von Manitoba in Winnipeg, ­Kanada. Zusätzlich doziert er am Lehrstuhl für Bauingenieurwesen der Universität von Manitoba und arbeitet als Gastdozent am Lehrstuhl für Architektur und Bau­in­ge­ni­eur­wesen der Universität von Bath (GB). Darüber hinaus war ­­er in zahlreichen Architekturhochschulen rund um den Globus als Gastprofessor und Seminarleiter tätig. Während seiner Berufsausbildung absolvierte er eine Lehre als Bauhandwerker; es folgten ein Studienabschluss in Architektur an der Cooper Union in New York City (Abschlussjahrgang 1980) sowie daran anschließend ein Hochschulstudium im Fach Architektur an der Carleton University im kanadischen Ottawa. 

Work

Er ist Gründer und Geschäftsführer des Center for Architectural Structures and Technology (CAST) [www.umanitoba.ca/cast_building/] an der Universität von Manitoba sowie Erfinder zahlreicher Techniken zur Planung und Ausführung von textilbewehrten Betonkonstruktionen. Neben seiner Forschungs- und Lehrtätigkeit arbeitet er international als Baufachmann und Planungsberater für umfangreiche ­Bauvorhaben; im Rahmen seiner Arbeiten berücksichtigt er auch kunstpraktische Elemente der Bildhauerei und Zeichnung sowie der Malerei.
Über seine Forschungsarbeit hat er in den letzten 20 Jahren in Nordamerika, Europa, Südamerika und Asien zahlreiche Beiträge veröffentlicht und Vor­lesungen gehalten.