Building Information Modeling (BIM): Vernetztes Wissen – optimiertes Planen – effizientes Bauen – nachhaltiges Management
Martin Fischer
Stanford University Stanford, Kalifornien, USA
2011
Vortrag
Thema
Das sogenannte Building Information Modeling (BIM) gilt als eine der aussichtsreichsten Entwicklungen im Bereich computerunterstützter Planungsprozesse, die allen Beteiligten einen wesentlich verbesserten und vereinfachten Datenaustausch bietet.
Die qualitätvolle und kostenbewusste Planung, Herstellung und Nutzung von Bauwerken im Hinblick auf eine nachhaltige Denk- und Arbeitsweise erfordert bis hin zum Rückbau das wirkungsvolle Vernetzen der vorliegenden Informationen und das Zusammenspiel aller am Baugeschehen Beteiligten.
Hierbei stehen im Hinblick auf die Optimierung von Qualität, Kosten, Zeit und Energieeffizienz der Einsatz von leistungsfähigen Rechentools und die Vernetzung von unterschiedlichen Datenbanken immer mehr im Vordergrund, deren Komplexität das Planungsgeschehen bislang zunehmend erschwert.
Im Zentrum des BIM-Ansatzes steht die Schaffung eines digitalen Gebäudemodells, das neben der vollständigen 3-D-Geometrie auch alle wichtigen Zusatzinformationen beinhaltet, wie beispielsweise die verwendeten Materialien und deren mechanische und energietechnische Eigenschaften. Es bildet damit die Grundlage für unterschiedlichste Simulationen und Berechnungen, darunter statische Berechnungen, Wärmebedarfsnachweise, Raum- und Klimasimulationen sowie Kostenschätzungen. Es fungiert somit als gemeinsame Arbeitsgrundlage für alle an der Planung Beteiligten, ermöglicht darüber hinaus aber auch Unterstützung für die logistische Abwicklung der Bauausführung, den optimierten Betrieb des Bauwerks und seinen späteren Rückbau.
Das Vorhalten des digitalen Gebäudemodells in einer dauerhaft aktuell gehaltenen Datenbank gewährleistet eine unmittelbare Verfügbarkeit dieser Daten für alle Beteiligten, einen optimierten Informationsaustausch zwischen den Planungsbeteiligten und die nachhaltige Datenaufbewahrung während des gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes.
Im Bereich Building Information Modeling gilt Prof. Dr. Martin Fischer weltweit als einer der führenden Experten, dem es in zahlreichen Pilotprojekten gelungen ist, zu zeigen, wie mit BIM technische, wirtschaftliche, funktionale und gestalterische Planungsaspekte auf optimale Weise verbunden werden können. Auch sein Anspruch an die Nachhaltigkeit der bebauten Umwelt ist herausragend.
Seine preisgekrönten Forschungsergebnisse werden weltweit von großen Industrieunternehmen, aber auch mittelständischen Planungsbüros und Bauunternehmen genutzt und spielen auf Regierungsebene eine zunehmende Rolle. Er hat in Europa, Südamerika, Nordamerika und Asien gelebt, gearbeitet, beraten und unterrichtet. Prof. Dr. Fischer besitzt einen Doktortitel im Ingenieurwesen, einen Mastertitel im Industriedesign von der Stanford Universität und ein Diplom im Bauingenieurwesen von der EPFL in Lausanne, Schweiz.
Martin Fischer
Prof. Dr. Martin Fischer ist Professor für Bauingenieurwesen und Umwelttechnik an der Stanford Universität, Kalifornien. Gleichzeitig ist er Direktor des Center for Integrated Facility Engineering (CIFE) und koordiniert Forschungen zu gebäudeabhängiger Energieeffizienz für das Precourt Institute for Energy Efficiency. Er ist zudem Fakultätsmitglied am „Woods Institute for Environment“ und Mitglied des „Emmett Interdisciplinary Program in Environment and Resources“.
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